56
Der 1. Kreuzzug.
eifrigen Itcittelalter fein besonderes Gepräge verleihen: der Kreuzzüge. Sie verfolgten den Zweck das heilige Land aus den Händen der Ungläubigen zu befreien.
Dieses war schon unter dem Kalifen (Dmar 637 eine Beute des Islams geworden. Doch blieben die christlichen Pilger, die feit Konstantins Zeiten zu den heiligen Stätten Palästinas w allfahrt eten, von den Arabern unbehelligt. Nachdem aber die wilden Seldfchucken, ein türkischer Voltsstamm, sich zu Herren des heiligen Landes gemacht hatten (1070), wurden die einheimischen Christen sowohl als die abendländischen Pilger von ihnen beraubt und mißhandelt. Da sie auch Konstantinopel bedrohten, wandte sich der griechische Kaiser um Hilfe an den Papst. Mit ergreifenden Worten schilderte Urban Ii. auf der Kirchen Versammlung zu dlermont 1095 die Not und die Schmach, unter der die Christen im heiligen Lande zu leiden hätten. Seine Aufforderung zu einem Kriegszug gegen die Ungläubigen wurde mit dem brausenden Zuruf beantwortet: „(Bott will es!" Taufende erklärten sich fofort bereit als Streiter Christi an dem Heerzug teilzunehmen und hefteten sich als Zeichen ein Kreuz aus rotem Tuch auf die rechte Schulter. Sie erhielten Vergebung ihrer Sünden und für ihren Besitz den Schutz der Kirche. Peter von Amiens und viele andere Kreuzprediger taten das Ihrige um die Begeisterung weiter durch die Lande zu tragen.
Ungezählte Scharen von Kreuzfahrern brachen 1096 auf verschiedenen wegen zum heiligen Lande auf. Sie kamen zum weitaus größten Teil aus Frankreich und Italien; denn Deutschland war durch Bürgerkriege erschöpft und sein Kaiser gebannt, die Spanier aber hatten im eigenen Lande gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Die hervorragendsten $ührer waren Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder Balduin, Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, ferner Bohemund von Tarent, Robert Guiskards Sohn, und fein Neffe Tankred. Es war ein glänzendes Ritterheer, das teils von Regensburg die Donau abwärts teils von Unteritalien durch (Epirus und Thessalien nach Konstantinopel aufbrach, voraus zogen ungeordnete Scharen zuchtlosen und beutegierigen Volkes, das in entsetzlichen Iudenmorden ant Rhein seine Kampflust befriedigte. Die Städte schlossen allmählich vor ihnen die Tore und sie gingen weiterhin bei den Zusammenstößen mit Ungarn, Bulgaren oder in Kleinasien jämmerlich zugrunde.
Das hauptheer setzte über den Bosporus, nachdem seine $ührer für ihre (Eroberungen dem griechischen Kaiser den Lehenseid geleistet hatten. Nach einem Siege über die Seldfchucken bei Doryläum und der (Einnahme
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Heinrich Vi.
67
Sechster Zug nach Italien, 1184—86, Friedrichs letzte Jahre. Nachdem der Kaiser 1184 zu Mainz die Schwertleite (Mündigerklärung) 1184 seiner Söhne Heinrich und Friedrich mit großer Pracht gefeiert hatte, begab er sich zum letzten Male nach Italien und vermählte seinen bereits zum deutschen König gekrönten älteren Sohn mit Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien. Dieser anscheinend glänzende Erfolg der äußeren Politik Friedrichs sollte für sein Haus wie für Deutschland verhängnisvoll werden, denn es verflocht beide in unaufhörliche Kämpfe sowohl mit den Mischen Großen wie mit dem Papsttum, dessen Besitz in Mittelitalien nunmehr im Norden und Süden den Angriffen der Staufer ausgesetzt war.
Die alte Feindin des Kaisers, die Stadt Mailand, hatte es sich als Ehre ausgebeten, daß die Vermählung in ihren Mauern stattfand.
Hls aus dem Grient die Kunde kam, daß der Herrscher Ägyptens, Saladin, Jerusalem erobert habe (1187), stellte sich der Kaiser an die Spitze der dadurch entfachten Kreuzzugsbewegung. Nach der Fahrt über den helles-pont führte er das kriegstüchtige, überwiegend aus Rittern zusammengesetzte Landheer durch das Innere Kleinasiens, schlug den Sultan von Jkonium und erreichte glücklich nach dem Überschreiten des (Taurus die jenseitige Küste.
Da traf das Kreuzheer das größte Unglück, das ihm widerfahren konnte: sein greiser Führer, Kaiser Friedrich, verlor beim Baden in den kalten Fluten 1190 des Saleph, wahrscheinlich durch einen Schlagfluß, das Leben (1190). Das Fleisch der Leiche wurde in stntiochia beigesetzt, die Gebeine in einer Ledertasche mitgenommen. Sie liegen vermutlich im Sande vor flkfon vergraben.
Heinrich Vi. 1190—97.
Dieser hatte den Ehrgeiz das Reich noch größer und mächtiger zu gestalten, als es unter seinem Vater geworden war. Als das normannische Königshaus in Sizilien erlosch, schloß Heinrich mit dem eidbrüchig zurückgekehrten Heinrich dem Löwen rasch Frieden, holte sich in Rom die Kaiserkrone und eilte nach Unteritalien um sich das Erbe seiner Gemahlin zu sichern. Aber eine ausgebrochene Seuche zwang ihn dieses Land vor der Zeit zu verlassen.
Nach Deutschland zurückgekehrt brachte er den auf dem Heimweg vom Kreuzzug begriffenen Richard Löwenherz, König von England, in seine Gewalt und hielt ihn auf seiner Burg Trifels in der Pfalz solange in Gewahrsam, bis sich dieser zur Zahlung eines großen Lösegeldes und zur Anerkennung der deutschen Lehensherrlichkeit über England bequemte.
Richard Löwenherz hatte sich nach der Einnahme von ctkkon mit dem Herzog Leopold von Österreich verfeindet, dessen Bannet er von einem
5*
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68 Philipp von Schwaben.
Turme hatte herunterreißen und durch den Kot ziehen lassen, Als er auf der Rückkehr aus dem heiligen Lande in einem Hafen des Adriatischen Meeres landete und, nur von einem Knechte begleitet, unerkannt durch österrei chisches Gebiet reiste, verriet er sich durch den verkauf eines wertvollen Ringes, wurde durch Herzog Leopold persönlich verhaftet und zuerst auf die Burg Dürrenst ein an der Donau, später nach dem Trifels gebracht. Eine hübsche Sage berichtet, daß der Aufenthalt des englischen Königs durch einen Sänger, namens Blondel, ausfindig gemacht worden sei, der eine Weise, die er ernst mit dem König oft gemeinsam gespielt hatte, vor verschiedenen deutschen Burgen sang und auf der Laute begleitete, bis er die gesuchte Antwort bekam. Gr eilte heim und bewirkte rasch die Aufbringung des verlangten Lösegeldes, das den (Befangenen der Freiheit zurückgab.
Nachdem Heinrich so den mächtigsten König Europas in eine wenn auch nur vorübergehende Abhängigkeit vom Reich gebracht hatte, eilte er zum zweitenmal über die Alpen, unterdrückte mit blutiger Strenge eine gegen die deutsche Herrschaft in Sizilien angezettelte Verschwörung und entfaltete nunmehr in großem Stile eine auf die Ausdehnung der kaiserlichen Macht über die Mttelrneerländer gerichtete Politik. Der in Tunis gebietende Herrscher aus der Zamilie der Almohaden mußte ihm ebenso Tribut zahlen wie der byzantinische Kaiser Alexius Iii., die Könige von Armenien und Eypern nahmen ihre Krone von ihm zu Lehen, ja er gedachte an der Spitze eines Kreuzzuges, der als eine rein deutsche Unternehmung ins Werk gesetzt werden sollte, die kaiserliche Herrschaft auch im heiligen Lande aufzurichten und hatte bereits feine Flotte vorausgesandt. Da fiel er nach kurzer Krankheit dem sizilianischen Klima zum (Dpfer und
1197 starb mit 32 Jahren in Palermo, wo seine Gebeine im Dome ruhen.
Philipp von Schwaben 1198—1208 und Otto Iv. von Braunschweig 1198—1212 (1215).
Nach Heinrichs Vi. Tod regten sich überall im Reiche die Feinde der hohenstctufen. Obwohl Heinrich Vi. seinen Sohn Friedrich Ii. bereits zum Nachfolger hatte erwählen lassen, stellte die hohenftaufifche Partei öoch statt
1198 des dreijährigen Kindes den Herzog Philipp von Schwaben, den Bruder Heinrichs Vi., als König auf. Die weifen wählten öagegen Otto, den 16jährigen Sohn Heinrichs des Löwen. Der Papst beanspruchte die Entscheidung, wer von beiöen König sein solle, und foröerte sie vor seinschieds-gericht. Aber eine Versammlung öeutscher Fürsten, öarunter fast alle Bischöfe, protestierten zu Speyer 1199 gegen die Einmischung der Kurie. Der Papst erklärte sich nunmehr für Otto Iv. und bannte Philipp, öoch wuchs öessen Anhang immer mehr.
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Friedrich Ii. 73
Friedrich Ii. ist nach Karl dem Großen die bedeutendste deutsche Herrscher-gestalt des ntittelatters. Sein Ahnherr Friedrich I. überragte ihn als Feldherr und erzielte durch angeborene würde und kluge Mäßigung nachhaltigere Erfolge. Sein Enkel war mehr Organisator. Berühmt wurde namentlich sein Gesetzeswerk für Sizilien, die Konstitutionen von Ittelfi, worin er diesem Lande eine Verwaltung gab, in der bereits die Anschauungen der fürstlichen Allgewalt im 16. und 17. Jahrhundert zum Ausdruck kommen. Der Eifer für wissenschaftliche Betätigung war bei ihm so lebhaft wie bei Karl dem Großen und Friedrich dem Großen, hervorragend waren seine Sprachkenntnisse,- er las nicht nur griechische sondern auch hebräische und arabische Werke. Mit dem Sultan El Kamil unterhielt er in Arabisch einen Briefwechsel über Aufgaben der Geometrie und Philosophie. Die Italiener zählen ihn zu den ältesten Dichtern ihrer Sprache. 3n seinen zahlreichen Schloßbauten, für die er zum Teil selbst den Plan entwarf, schuf er herrliche Werke der Baukunst, in denen er auch seine wertvollen Sammlungen, darunter antike Statuen, zur Ausstellung brachte. Auch einen Tiergarten hielt er sich zum Zweck wissenschaftlicher Beobachtungen; selbst nach Deutschland nahm er Dromedare, Leoparden und Assen mit, die nicht weniger als feine sarazenischen und äthiopischen Leibwächter das Staunen der Menge erregten. Im Verkehr mit Juden und Muhammedanern hatte er sich nicht nur Duldung, sondern sogar eine gewisse Gleichgültigkeit in kirchlichen Dingen angeeignet, die ihm die Päpste sehr zum Vorwurf machten. Um Deutschland hat sich Friedrich Ii. erheblich weniger gekümmert als um Italien. Bei dem Htongolenansturm im Jahre 1241 mußte Herzog Heinrich Ii. von Schlesien das Reich verteidigen, der in der verlorenen Schlacht von Liegnitz den Tod fand. Durch die Übertragung der königlichen hoheitsrechte an die Reichsfürsten legte er den Grund zu der beginnenden Unabhängigkeit der Stände von der königlichen Zentralgewalt, die schließlich zu einem Schattenöasein verblaßte. In Italien trug ihm sein versuch' Den Norden mit dem Süden zu einem Einheitsstaat zu verbinden, den auf beiden Seiten leidenschaftlich geführten Kampf mit den Päpsten ein, der noch unentschieden war, als Friedrich starb. Er nahm die deutsche Kaiserherrlichkeit mit ins Grab. Die Sage, die ihn int Kyffhäufer fortleben ließ, wurde später irrigerweise auf Friedrich Rotbart bezogen.
Untergang der hohenstaufen.
Konrad Iv. 1250-54.
Konrad Iv. wollte wie sein Vater die Herrschaft über das deutsche Reich mit derjenigen über Sizilien vereinigen und starb wie dieser im Banne während eines Feldzuges in Unteritalien 1254.
Das hohenstaufifche Erdreich in Unteritalien suchte Konrads Iv. Halbbruder Manfred seinem Hause zu erhalten, aber der Papst verlieh als Gberlehensherr Neapel und Sizilien an Karl von Anjou, den Bruder
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Die Kreuzzüge.
75
Marseille eingeschifft hatten, vor Kkkon ein. Infolge eines zwischen den Herrschern ausgebrochenen Zwistes kehrte Philipp August nach der Einnahme von Hffon nach Frankreich zurück, Richard Löwenherz aber schloß mit Saladin einen Vertrag, der den Christen zwar den Besuch der heiligen Stätten erlaubte, von ihren früheren Eroberungen aber nur Joppe, den Hafen von Jerusalem, und einen Streifen an der syrischen Küste beließ.
Der 4. Kreuzzug 1202—04 trögt diesen Hamen mit Unrecht. Die italienischen und französischen Ritter, die sich zum Zweck eines Kreuzzuges in Venedig gesammelt hatten, ließen sich von dem größten aller Dogen, dem mehr als neunzigjährigen Dandolo, bewegen, statt nach Palästina zu fahren, Dalmatien den venetianern zu erobern und hierauf nach Konstantinopel zu segeln, wo Venedig in die Thronwirren des byzantinischen Reiches eingriff. Nach der Einnahme und Verheerung der Stadt wurde das byzantinische Reich aufgeteilt und an dessen Stelle ein Lateinisches Kaisertum unter dem Grasen Balduin von Flandern errichtet, das jedoch nur kurzen Bestand hatte (1204—61). Venedig erwarb damals eine Reihe von Inseln und die Küste von Ittorea. Es wurde dadurch die Beherrscherin des Mittelländischen Meeres. Die damals nach Venedig gebrachten sog. Rosse des Lysippus und die herrlichen Bronzetüren, die heute noch die Markuskirche schmücken, erinnern an die damalige tdeltmachtstellung der venetianischen Republik.
Zwischen dem 4. und dem 5. Kreuzzug liegt der sog. Kinderkreuzzug 1212. Tausende von halberwachsenen Knaben und Mädchen aus Frankreich und Deutschland scharten sich in religiöser Schwärmerei um einen jungen französischen Hirten, der vorgab, himmlische Erscheinungen gehabt zu haben, die ihm das Gelingen des Werkes verhießen, an dem die Macht der Großen und die Tapferkeit der Ritter bisher gescheitert waren. Die einzelnen Scharen gelangten zu den südfranzösischen und italienischen Häfen und wurden von gewissenlosen christlichen Händlern unter falschen Vorspiegelungen teils auf die Schiffe gelockt und in die Sklaverei verkauft, teils kehrten sie enttäuscht in die Heimat zurück.
Der 5. Kreuzzug, ein Unternehmen des gebannten Kaisers Friedrich Ii., war der erfolgreichste von allen. Ein Vertrag mit dem Sultan von Ägypten stellte das von Saladin 1187 zerstörte christliche Königreich von Jerusalem wieder her, jedoch nur für kurze Zeit. 1244 ging Jerusalem, 1291 flffon, der letzte Stützpunkt der christlichen Macht im Grient, dauernd verloren.
Der 6. und der 7. Kreuzzug, beide von Ludwig Ix. dem heiligen von Frankreich unternommen, jener 1248—54 gegen Ägypten, dieser 1270 gegen den Korsarenstaat Tunis, vermochten an dem Zusammenbruch der christlichen Herrschaft im Osten nichts zu ändern.
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Die Kreuzzüge.
Folgen -er Nreuzzüge.
Brachten die durch zwei Jahrhunderte sich hinziehenden Kämpfe um den Besitz der heiligen Stätten auch keinen dauernden politischen Gewinn, so blieben sie doch nicht ohne Wirkung auf die Kultur des Abendlandes. Durch die Kreuzzüge kam die deutsche ritterliche Xd eit in enge Berührung mit der französischen und übernahm von ihr die feinere Sitte (dourtoiste), mancherlei ritterlichen Brauch (Turniere) und die Formen und Stoffe der höfischen Dichtkunst (Sage vom König strtus, vom Gral u. a.). Die in Frankreich aufgekommene Gotik verbreitete sich von hier nach Deutschland; die Türme des Domes zu Bamberg weisen auf Einflüsse von Laon, die Steinfiguren hier und in Naumburg auf solche von Heims hin. Die Kaufleute der italienischen Seestädte (Venedig, Genua, Pisa) errichteten im (Befolge der christlichen Heere im Orient Faktoreien und brachten den Handel im östlichen Ihittelmeer ausschließlich in ihre Hand. Damals wurde das arabische Zahlensystem zuerst im Abendland bekannt. Huch der geographische Gesichtskreis der abendländischen Völker erfuhr eine beträchtliche Erweiterung; bereits im 13. Jahrhundert drangen Mönche als Send- und Glaubensboten bis in das Reich der Mongolen vor und 1271—95 bereiste der Denetianer Marco Polo ganz Asien bis zum Großen Ozean.
Dos Interregnum 1254—1273.
Wilhelm von Holland war nur ein Schattenkönig. Dennoch schritt man erst nach seinem Tode 1256 zu einer neuen Königswahl. Dabei nahm man insofern auf das hohenstaufifche Kaiserhaus Rücksicht, als die einen Friedrichs Ii. Schwager, Richard von Lornwallis*), die andern einen Enkel Philipps von Schwaben, nämlich stlfons von Kastilien, wählten. Alfons kam niemals, Richard nur vorübergehend nach Deutschland; auch von ihm wollte man nur Geschenke, keine Befehle entgegennehmen.
Zerrüttung des Reiches.
Das Kaisertum war dem Papsttum unterlegen, das Königtum den Fürsten. Franken, Sachsen und Schwaben hatten ihre herzöge
*) Friedrichs Ii. dritte Gemahlin war Isabella von England, Tochter Manns ohne £<mb. Friedrich Ii.
Konrad Iv. Manfred t 1266 Enzio + 1272
verm. mit Elisabeth,
Tochter (Dttos Ii. Konstanze
von Bayern verm. mit Peter von stragonien
I
Konradin
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von_Bayern Peter
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114 Die autzerdeutschen Staaten.
berg Druckereien; jetzt eroberte die deutsche Kunst in schnellem Siegeslauf ganz Europa.
In den Sitten jener Zeit zeigte sich mehr und mehr eine Entartung zu Luxus und Wohlleben. Bezeichnend hiefür waren namentlich die mit Schellen besetzten Kleider und Schuhe sowie das Aufkommen der geteilten Tracht bei den Männern.
Der Reichtum des Hauses bestand weniger in Geld als in kostbarem Hausrat; reiches Tafelgeschirr, Truhen mit Kleidern und Linnen, ein voller Weinkeller, volle Speicher und Vorratskammern, das war der Stolz des Bauern und des Bürgers. Das berühmteste Beispiel für die damals herrschende Üppigkeit ist die Hochzeit, die Ludwig der Reiche von Barjem-Landshut seinem Sohne rüstete 1475. Reiche Bürgersfrauen hatten Gewänder und Geschmeide im werte von vielen Tausenden.
Zur Geschichte der wichtigsten außerdeutschen Staaten.
1. Frankreich.
Es hat seinen Namen von den Zranken, die der römischen Herrschaft 486 in Gallien 486 ein Ende machten. Außer den romamfierten Kelten und den Stanken umfaßte die französische Bevölkerung im Süden Westgoten und Burgunder, im Norden Briten (seit 449) und Kotmannen (seit 911). 843 Nach der Auflösung des großen Zrankenreiches (843 und 870) verlor Zrank-reich auch seine staatliche Einheit; unter den schwachen Nachkommen Karls des Kahlen entstanden allenthalben fast unabhängige Herzogtümer ($ranrien, Burgund, Normandie, Bretagne, (Buyenne, Gascogne) und Grafschaften 987 (Toulouse, Champagne, Zlandern). Als die Karolinger 987 ausstarben, traten die herzöge von Zrancien an ihre Stelle. Hugo Kap et wurde der 1328 Stammvater der Kapetinger, die in gerader Linie bis 1328, in den Seiten* linien valois, Bourbon und Orleans bis ins 19. Jahrhundert den französischen Königsthron inne hatten. ,
Die Kapetinger (987—1328). Ihre Macht hob sich erst, als Ludwig Vi. und Vii im 12. Jahrh, zu der Unterstützung der Kirche auch die der Städte gewannen und als zur Zeit der Kreuzzüge viele der unruhigen großen und kleinen Vasallen das Land verließen. Sehr bedrohlich gestaltete sich dagegen das Verhältnis zu England, als Eleonore, die Erbin von Poitou, Gu^enne und Gascogne, ihre Ehe mit dem französischen König Ludwig Vii. loste und den englischen König Heinrich Ii. heiratete, der schon Herr der Normandie und der Bretagne war und nun über den ganzen Westen Zrankrerchs gebot. Allein Philipp Ii. Augustus (1180-1223) eroberte alle ötefe
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Gallien Süden_Westgoten Burgund Bretagne Toulouse England Bretagne
Frankreich.
115
Länder außer (Buyenne von den Engländern zurück. — Ludwig Ix. der heilige (1226—1270) vereinigte nach Vernichtung der Albigenser die Grafschaft Toulouse mit der Krone, sein Bruder Karl von Anjou gewann durch heirat die Provence und durch päpstliche Belehnung Neapel. Ludwig der heilige war es auch, der die beiden letzten Kreuzzüge unternahm, nach Ägypten 1248 und nach Tunis 1270. Noch höher stieg das Ansehen Frank-reichs unter Philipp Iv. dem Schönen, der durch Einberufung der Reichsstände (Vertreter des Adels, der Geistlichkeit und Bürgerschaft) 1302 seinen Streit mit dem Papste Bonifatius Viii. glücklich durchführte, 1305 das Papsttum nach Frankreich verpflanzte und mithilfe desselben 1312 den Templerorden auflöste und sich dessen reiche Besitzungen in Frankreich aneignete.
Damals war Frankreich in Sitte und Sprache (Rittertum), in Wissenschaft (Universität Paris, Sorbonne) und Kunst (Gotik, Trouvsres und Troubadours) tonangebend für die Völker Westeuropas.
Die valois (1328—1589). Auf die Söhne Philipps Iv., mit denen die direkte Linie der Kapetinger 1328 ausstarb, folgte der Sohn seines Bruders Karl von valois, Philipp Vi. Gegen diesen erhob der englische König Eduard Iii. als Sohn einer Tochter Philipps Iv. Ansprüche auf den französischen Thron, entgegen dem Salifchen Gesetz. Daraus entstand der sogenannte englisch-französische Sukzessionskrieg (1339—1453)?
Philipp Vi. wurde von Eduard Iii. bei Erecy 1346 geschlagen, sein Sohn Johann wurde von Eduards Sohn, dem Schwarzen Prinzen, bei Pottiers 1356 gefangen genommen. Überdies wurde Frankreich durch Aufstände der Bürger und Bauern (1358) und durch die Erneuerung des Herzogtums Burgund (1363) geschwächt. Als die Engländer bei Azincourt 1415 einen neuen Sieg erfochten und Paris eroberten, verbanden sich mit ihnen der Herzog von Burgund und sogar auch Jsabella, die Gemahlin des geisteskranken Königs Karl Vi. und Schwester Herzog Ludwigs des
Das Haus valois
Philipp Iii.
Philipp Iv.
Karl von valois
Jsabella mit Eduard Ii. v. England
Philipp Vi. seit 1328
Eduard Iii.
I
Johann der Gute
Karl V.
Philipp der Kühne, Herzog von Burgund seit 1363
Karl Vi. Ludwig
Herzog
von
Orleans
usw.
Johann Philipp der Gute
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Ix Ludwig Karl_von_Anjou Karl Ludwig Philipp_Iv Philipp Philipps_Iv. Karl_von_valois Karl Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Philipps Philipps Philipp_Vi Philipp Eduard_Iii Eduard Johann Johann Eduards_Sohn Eduards Pottiers Karl_Vi Karl Ludwigs Ludwigs Philipp_Iii Philipp Philipp_Iv Philipp Karl_von_valois
Jsabella Karl Eduard_Ii Eduard Philipp Eduard_Iii Eduard Johann Karl_V.
Philipp_der_Kühne Karl_V. Philipp Karl_Vi Karl Ludwig
Herzog
von
Orleans Ludwig Johann_Philipp Johann Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Neapel Tunis Frankreich Frankreich Frankreich Paris Westeuropas Frankreich Burgund Paris Burgund Burgund